Philosophie

Metallvergiftung

Ob aus Amalgam, Seefisch, Dünger, Kontrastmittel oder den Umweltbelastungen der modernen Industriegesellschaft - akute Metallvergiftungen sind in Deutschland eher selten, chronische Metallvergiftungen jedoch die Regel.

 

Potentiell toxische Metalle (PTM) stören die Enzymfunktion

 

Für den Körper giftige Metalle werden gern als Schwermetalle bezeichnet. Dieser Begriff ist zwar sehr schön plakativ, jedoch nicht ganz korrekt. Nicht nur Schwermetalle, sondern auch andere Metalle, wie Aluminium, können für den Körper giftig sein. Um diese mit einzuschließen sprechen wir daher besser von potentiell toxischen Metallen (PTM). Diese entfalten ihre Giftwirkung im Körper über die Störung der enzymatischen Systeme oder die Bildung von Sauerstoffradikalen. Bei chronischen Belastungen sind die Symptome zunächst unspezifisch. Später können ernsthafte Erkrankungen die Folge sein, die dann erst mit einer sachgerechten Ausleitung der PTM heilbar werden.

 

Potentiell toxischer Metalle (PTM) finden ihren Weg in den Körper

 

Eine der am häufigsten geäußerten Fragen ist: „Wie konnte es gerade bei mir zu derartigen Ansammlungen von giftigen Metallen kommen?“

Bis in die 1990-er Jahre war das Einatmen der Abgase von verbleitem Benzin eine Hauptquelle von Blei. Da sich das Blei im Knochen eingelagert hat, lässt es sich unter verschiedensten Bedingungen der vermehrten Freisetzung in großen Mengen bei Patienten nachweisen. Heute gelangen giftige Metalle hauptsächlich über die Lunge und die Schleimhäute des Magen-Darm-Traktes in unseren Körper. So sind Feinstaub und sogar Nahrungsmittel regelmäßig metallbelastet. Aber auch Hobbies oder Genussmittelkonsum können mit Metallbelastungen einher gehen. Zur gesteigerten Aufnahme kommt es, wenn zusätzlich die Darmschleimhaut-Barriere gestört ist, wie bei wiederholten Antibotika-Gaben, leaky gut-Syndrom, Glutaminmangel, Darminfektionen und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Zöliakie, Morbus Crohn oder durch Nahrungsmittelallergien.

 

Beispielhafte Quellen von potentiell toxischen Metallen (PTM):

 

Zigarettenrauch: Kadmium und Nickel Schokolade: Nickel Trinkwasser: Kupfer (Blei heute eher selten) Fisch: Quecksilber, Blei, Arsen Kaugummi kauen: Wenn Amalgamfüllungen vorhanden: Quecksilber Hühnereier, Geflügel, Süßwasserfische (aus Aquakulturen): Quecksilber durch Fischmehlfütterung Gemüse: Kupfer, Blei, Kadmium, Chrom, Nickel, Zink (Durch Düngung mit Gülle, lt. Presseinformation des Umweltbundesamtes 2004: „ Zu viele Schwermetalle in der Gülle“, aber auch in Kunstdünger) Fleisch: Über Futtermittel von güllegedüngten Feldern (siehe Gemüse)

Dies sind nur einige Beispiele. So nahezu unendlich vielschichtig unsere moderne Industriegesellschaft ist, so sind auch die möglichen Quellen von potentiell toxischen Metallen fast unbegrenzt. Immer mal wieder greift die Presse einzelne Befunde auf, wie sie in den vergangenen Jahren zu lesen waren: Blei aus Kaffeemaschinen, Uran im Trinkwasser, Antimon in PET-Flaschen, Uran und Arsen im Mineralwasser usw. usw.

Aber auch in der Medizin finden Metalle Anwendung, die dem Körper schaden können, wie Titan in Tablettenummantelungen, Gadolinium in Kontrastmitteln, Platin in Chemotherapeutika oder Palladium in vermeintlich unbedenklichen Goldlegierungen für zahnärztliche Versorgungen.

PTM im Körper nachweisen -> Metalldiagnostik

PTM aus dem Körper ausleiten -> Metallausleitung

 

Potentiell toxische Metalle (PTM) reichern sich im Körper an

 

Der menschliche Körper hat nur ein System von Entgiftungsenzymen für alle Schadstoffe.

Kommt es über längere Zeit zu einseitigen Belastungen, z.B. durch Blei aus Autoabgasen, Quecksilber aus Amalgamfüllungen, Kadmium aus Gemüse oder Gadolinium aus Kontrastmittel, wird das Entgiftungssystem chronisch überfordert. Es bleiben giftige Metalle im Körper zurück. So können sich, quasi durch die Hintertür, auch andere PTM, die in nur kleinen Konzentrationen aufgenommen werden, im Körper ansammeln.

Andererseits können auch kleine Mengen einzelner PTM in ihrer Summe das Entgiftungssystem überlasten. Zwar mögen die Grenzwerte in Nahrungsmitteln im Einzelnen eingehalten sein. Die permanente Aufnahme der Vielzahl verschiedener belasteter Nahrungsmittel mit unterschiedlichsten Metallen ist jedoch ein Problem, das in seinen Dimensionen gerade erst erkannt wird.

Eine weitere große Rolle spielen genetische Faktoren. Bei nahezu jedem zweiten Deutschen sind bei genetischen Untersuchungen Abweichungen vom Idealzustand der körpereigenen Entgiftungsenzyme festzustellen (genetische Polymorphismen). Verschiedene Entgiftungsenzyme können angeborener Weise eine verminderte Funktion aufweisen oder sogar fehlen. Die Entgiftungsfähigkeit ist dann bei dem Einzelnen mehr oder weniger stark eingeschränkt, je nachdem, wie viele Enzyme bei ihm von von der Norm abweichenden genetischen Varianten betroffen sind. So kommt es, dass von einem Menschen die gleiche Menge an PTM noch problemlos toleriert wird, die bei einem anderen bereits zu schweren Krankheitszeichen führt.