Philosophie

Vegetatives Nervensystem

Das vegetative, auch autonomes Nervensystem genannt, ist in jedem kleinsten Winkel unseres Körpers präsent.

 

Das vegetative Nervensystem reguliert alle Körperfunktionen

 

Während Sie dies lesen, durchzucken Millionen von Nervenimpulsen des vegetativen Nervensystems Ihren Körper. Fast unvorstellbar. Stellungsrezeptoren melden, ob Sie liegen oder stehen. Sie atmen ein und aus, ohne aktiv etwas dafür tun zu müssen. Ihr Darm, Ihr Herz, Ihre Lungen arbeiten, ohne dass Sie auch nur einen Gedanken daran verschwenden. Barorezeptoren prüfen, ob ihr Blutdruck zum aktuellen körperlichen Leistungsanspruch passt. Thermorezeptoren gleichen die Außentemperatur mit Ihrer Körperkerntemperatur ab. Schweißdrüsen werden aktiviert, ohne dass Sie daran überhaupt nur denken müssen. Wenn es zu kalt ist, drosselt Ihr Körper die Durchblutung von Händen und Füßen, um die Körperkerntemperatur konstant zu halten. Die Beispiele ließen sich endlos fortführen. Es ist das autonome Nervensystem, das diese unfassbaren Leistungen vollbringt. Seine großen Nervenbahnen sind fast fingerdick. Sie verästeln sich bis in absolut jede Körperregion, bis ins Gewebe hinein, bis in den Raum zwischen den einzelnen Körperzellen.

 

Sympathikus für Flucht oder Kampf

 

Dabei ist unser Körper immer darauf aus, eine funktionale und energetische Balance zu halten. Um dies zu schaffen, hat das vegetative Nervensystem zwei Anteile, den Sympathikus und den Parasympathikus. Grob gesagt ist dabei der Sympathikus der Antreiber und der Parasympathikus der ausgleichende Anteil. Dabei war der Sympathikus ursprünglich dafür gedacht, den Körper in eher seltenen Stresssituationen abwehr- oder fluchtfähig zu machen. Sei es ein Feind oder ein wildes Tier: Aufgerissene Augen, erhöhter Blutdruck, tiefere Atmung, schnellerer Puls und die Umschichtung des Blutes aus dem Darm in die Muskulatur von Armen und Beinen versetzten den menschlichen Körper in den Überlebensmodus.

 

Krank durch Sympathikusdominanz

 

Diese früher vorübergehende Stressanpassung ist heute oft zum Dauerzustand geworden. Ob im Beruf, in der Familie, durch Medien- und Genussmittelkonsum, übertriebenen Sport oder Krankheit, Überlastung des Immunsystems durch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Schadstoffbelastungen, wie zum Beispiel mit giftigen Metallen: Die Körper vieler Menschen sind anhaltendem Stress ausgesetzt. Der Sympathikus ist ständig überaktiviert. Wir sprechen von Sympathikusdominanz. Dieser Dauerstress ruiniert den Organismus und führt über Mitochodriopathie zu chronischer Müdigkeit (Fatiguesyndrom), Infektanfälligkeit, chronischen Entzündungen und sogar zu Schmerzen, für die ansonsten keine Ursache gefunden werden kann (Fibromyalgiesyndrom). Auch anhaltende Überreizungen des vegetativen Nervensystems im Bauchraum (Reizdarmsyndrom, Mastzellaktivierungssyndrom) sind Folge einer Sympathikusdominanz.

 

Mögliche Ursachen der Sympathikusdominanz aufdecken

 

Im ausführlichen Erstgespräch suchen wir gemeinsam nach Hinweisen auf mögliche krankmachende Faktoren für das vegetative Nervensystem. Die gründliche Erörterung Ihrer ausfühlichen Krankheitsvorgeschichte liefert erste Hinweise auf neuromodulatorische Trigger oder möglcihe Quellen von Giftbelastungen. Eine Herzratenvarianzmessung (HRV) kann Ihre individuell vorherrschende vegetative Situation dokumentieren. Die Ergebnisse daraufhin veranlasster Laboruntersuchungen dokumentieren das Ausmaß der individuellen Schädigungen und weisen den Weg für effektive, zielorientierte Therapieansätze.